Rede des ersten Sekretärs des ZK der KP der DVR Boris Litwinow beim „runden Tisch“ zum Thema „Venezuela – Nicaragua – Donbass. Dasselbe Ziel – Souveränität und Volksmacht. Dieselbe Bedrohung – der Imperialismus“ am 18. Juni in Moskau
Sehr geehrte Genossen, mit großer Wertschätzung begrüße ich den Genossen Botschafter der Bolivarischen Republik Venezuela in der Russischen Föderation Carlos Rafael Faria Tortosa, den zeitweiligen Geschäftsträger der Republik Nicaragua in der Russischen Föderation Alba Azucena Torres, alle Teilnehmer des heutigen Treffens. Ich danke Ihnen alle für die Organisation des heutigen Treffens und die Möglichkeit meine Auffassung über das Geschehen im Donbass darzulegen.
Ich habe den vorherigen Rednern aufmerksam zugehört, die berichtet haben, wie die Imperialisten und Neokolonialisten heute die Situation in Nicaragua und zuvor in Venezuela, Brasilien, Argentinien, Cuba und anderen Ländern des lateinamerikanischen Kontinents destabilisieren. Ich komme zu dem Schluss, dass trotz der unterschiedlichen Umstände und Wege der Länder auf dem Weg zu Souveränität und Volksmacht die Methoden des Destabilisierung ein und dieselben sind. Sowohl in den oben genannten Ländern als auch im Jahr 2014 in der Ukraine und im Donbass heute nutzen die Imperialisten mit den USA an der Spitze örtliche Kollaborateure und die Kompradorenbourgeoisie, säen Zwietracht, Betrug, Korruption, Terror, ökonomische Sanktionen und geistigen Zerfall der Völker ihrer globalen und regionalen Interessen wegen. Die Methoden zur Unterdrückung der Völker, die zu Souveränität und Volksmacht streben, sind überall gleich.
Genau vor einem Jahr haben wir in diesem Saal die Voraussetzungen für die Entstehung des Bürgerkriegs zwischen der Ukraine und ihrem ehemaligen Teil, dem Donbass, erörtert. Und will ich ein weiteres Mal unterstreichen: Der Donbass ist eine Region mit mehr als 7,5 Millionen Einwohnern, die russisch sprechen und denken, eine Region die durch eine gemeinsame Geschichte, Wirtschaft, Kultur, Lebensart mit Russland verbunden ist.
Im Jahr 2014 fand in der Ukraine ein Staatsstreich statt und offene Nationalisten, die begannen mit faschistischen Methoden ihren Wellen allen Menschen im Land aufzuzwingen, kamen an die Regierung. Der Staatsstreich wurde aktiv von Ländern Westeuropas unter Leitung der USA finanziert und politisch unterstützt. Das Volk des Donbass war mit dieser Entwicklung der Ereignisse nicht einverstanden und wandte sich zwei Monate lang an die gesetzgebenden Organe auf regionaler und staatlicher Ebene, damit die Meinung des Donbass gehört und dem Territorium ein Autonomiestatus gewährt würde. Aber niemand, kein einziges Staatsorgan schenkte den Aufrufen der Wähler Aufmerksamkeit oder hörte auf die Meinung der Volksmassen. Geleitet von dem internationalen Prinzip „Über das Recht der Völker auf Selbstbestimmung“ haben Vertreter der Mehrheit der Munizipalitäten und der politischen Parteien auf dem Territorium des Donezker und des Lugansker Oblast die Schaffung der Donezker und der Lugansker Volksrepublik deklariert. Und einen Monat später haben bei oblastweiten Referenden 90% der Bevölkerung, die an dem Referendum teilgenommen hat, die Gründung der Volksrepubliken unterstützt. Im Unterschied zu Kiew, wo die Aktivitäten der örtlichen Nationalisten aus dem Ausland gesteuert wurden, war es im Donbass der Wille des Volks, das in seinem Land lebt und für seine Freiheit kämpft, die Ansichten, die Geschichte, das Recht russisch zu sprechen und zu denken, in Freundschaft und gegenseitiger Unterstützung mit dem russischen Volk zu leben verteidigen will.
Seit bereits mehr als vier Jahren wird gegen die Bestrebungen des Volks des Donbass Krieg geführt. Aufgewiegelt von der Regierung der USA, unterstützt von den Regierungen einiger europäischer Länder führt die Ukraine einen Krieg zur Vernichtung des Willens und des Geistes des Volks des Donbass, zur totalen Säuberung des Territoriums von allen Erscheinungen des Widerspruchs gegen ihre profaschistische Politik. Im internationalen Recht werden solche Handlungen als Genozid bezeichnet. Die Ukraine führt mit Unterstützung der USA und von NATO-Ländern ein Genozid gegen das Volk des Donbass durch. Tausende Tote, zehntausende von verletzten und verstümmelten Menschen, tausende zerstörte Gebäude, Unternehmen, hunderttausende Flüchtlinge. Das ist nicht die ganze Bilanz einer vierjährigen Kampfes für Souveränität, für das Recht in Frieden und Freundschaft mit anderen Völkern nach seinen Überzeugungen zu leben.
Trotz aller Leiden des Volks und materiellem Mangel verteidigen die Volksrepubliken ihre Freiheit, stärken und entwickeln ihre Staatlichkeit, bemühen sich Verständnis, Unterstützung und Anerkennung ihrer Rechte bei Staaten zu erlangen, die genauso wie die Volksrepubliken eine Etappe des Kampfes um ihre Souveränität durchlaufen haben oder durchlaufen. Mit uns in einer Reihe kämpfen Freiwillige aus Kolumbien und Chile, Spanien und Frankreich, Serbien und Abchasien, den USA und Israel, der Russischen Föderation und vieler Oblaste der Ukraine gegen den ukrainischen Nazismus. Sie alle sagen eines: „Euer Kampf gegen den Faschismus ist unser Kampf für die Zukunft unserer Länder. Gegen den Imperialismus und seine Frucht den Faschismus müssen und werden wir gemeinsam kämpfen, wo immer sie auch erscheinen. Und für uns ist wichtig, die Verbindungen auf verschiedenen Gebieten zu stärken. Das ist sowohl der gemeinsame Kampf gegen einen gemeinsamen Feind, den Imperialismus, als auch Treffen auf zwischenparteilicher Ebene, Treffen von Menschen aus Kunst, Wissenschaft, Sport, dem Geschäftslebens. Wir wollen verstanden sein, die Erfahrung von Ländern, die im Kampf, in der Arbeit und in der politischen Arena bereits den Weg durchlaufen haben, auf dem sich unsere Republiken jetzt bewegen, hören und sehen.
Bei der Entstehung der Donezker Volksrepublik hat die Kommunistische Partei der DVR eine bedeutende Rolle. Ohne die Aufmerksamkeit auf die Aktivitäten der Kommunisten und ihrer Anhänger im Verlauf des vierjährigen Weg des Kampfe für die Souveränität zu richten, will ich unterstreichen, dass das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der DVR enge und Arbeitsbeziehungen mit kommunistischen, Arbeiter-, antifaschistischen, antiimperialistischen Parteien und Organisationen aus 35 Ländern hergestellt hat. Die engsten und freundschaftlichsten Beziehungen haben wir mit der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation. Vom Beginn unseres Kampfes an haben der Vorsitzende der KPRF G.A. Sjuganow, die Abgeordneten der Staatsduma der RF von der KPRF W.I. Kaschin, L.I. Kalaschnikow, K.K. Tajsajew, W.F. Raschkin, N.W. Kolomijzew und viele andere vielfach die Frage über die Anerkennung der Ergebnisse unseres Referendums und unserer Republik durch Russland in der Duma gestellt. Die KPRF leistet als einzige aller politischen Parteien Russlands den Völkern des Donbass ständige humanitäre Hilfe. Heute ist von der Lenin-Sowchose bei Moskau, deren wirtschaftlicher Leiter der kürzliche russische Präsidentschaftskandidat P.N. Grudinin ist, eine weitere, die 74. Karawane mit humanitären Gütern für das Volk des Donbass abgefahren. In vier Jahren sind von der KPRF mehr als 8000 Tonnen humanitäre Güter in den Donbass geschickt worden. Mit Unterstützung der KPRF haben einige tausend Kinder in den besten Kindererholungsheimen Russlands eine Rehabilitation gegen das Kriegssyndrom durchlaufen und tun es noch. Dafür danken die Erwachsenen und die Kinder des Donbass der Kommunistischen Partei der RF.
Einen erheblichen Beitrag zur Unterstützung unseres Kampf leisten kommunistische, linke und antifaschistische Organisationen Europas und der Welt. Schon vier Jahre hintereinander kommt die antifaschistische Karawane, die sich um die bekannte italienische Rockgruppe Banda Bassotti gebildet hat, in die Volksrepubliken. Die Mitglieder der Karawane führen über das Jahr hinweg Dutzende von Benefizkonzerten auf dem ganzen Erdball durch und schicken die gesammelten Mittel zur Unterstützung von Kindern, Invaliden, bedürftigen Bürgern in unsere Republiken. In diesem Jahr war die antifaschistische Karawane mit 56 Menschen aus Mexiko, Kolumbien, Portugal, Spanien, darunter auch Basken und Katalanen, Italien, Irland, Deutschland, Russland und anderen Ländern in den Volksrepubliken. In der Delegation waren politische und gesellschaftliche Aktivisten, antifaschistische Aktivisten, Künstler, Fotografen und Korrespondenten. Für uns in der DVR und der LVR ist es sehr wichtig, dass alle, die in unsere Land kommen, ein reales Bild des Geschehens sehen und dann der Welt die Wahrheit über unseren Kampf berichten.
Vor einigen Tagen hat die Abgeordnete des EU-Parlaments von der italienischen Partei Rifondazione Comunista Eleonora Forenza die Mitglieder des EU-Parlaments aufgerufen, den gerechten Kampfs der Völker des Donbass zu unterstützen und eine weitere Milliarde Euro zur Unterstützung des faschistischen Regimes in Kiew zu verweigern. Sie war in unseren Republiken, hat die von ukrainischen Nationalisten zerstörten Unternehmen und Wohnhäuser gesehen, hat die Menschen des Donbass gehört, die bereit sind, für ihren Lebensweg zu kämpfen. Sie vermittelt der Welt mutig die Wahrheit über das Geschehen im Donbass, die Wahrheit über unseren Kampf für Souveränität und Volksmacht. Ich lade die Genossen, die auf dem heutigen Treffen anwesend sind, ein, unsere Donezker Volksrepublik zu besuchen und sich davon zu überzeugen, dass das Volk des Donbass mit der ganzen Welt in Frieden und Freundschaft leben will, aber dabei sein Recht auf Selbstbestimmung, auf seinen Entwicklungsweg verteidigen wird.
Mehrfach waren bei uns Genossen von der Deutschen Kommunistischen Partei. Ihre Unterstützung in den Massenmedien, materielle Hilfe für Kinder und andere bedürftige Bürger ruft Dankbarkeit in den Herzen und Seelen der Einwohner der Republik hervor.
Allein im letzten Jahr haben Vertreter der Kommunistischen Partei der DVR auf Einladung von befreundeten Parteien und Organisationen an Treffen linker, antifaschistischer und antiimperialistischer Organisationen in Deutschland, Italien, Bulgarien, Belgien, auf Kuba und natürlich in vielen Städten der Russischen Föderation teilgenommen.
Mit großer Aufmerksamkeit verfolgt unsere internationale Abteilung die Ereignisse in Lateinamerika, berichtet über euren Kampf in unseren Massenmedien. Nach Meinung des Sekretariats unserer Partei befindet sich heute in diesen Ländern eines der wichtigsten Zentren des heutigen weltweiten Kampfs gegen den Imperialismus. Schon seit mehr als einem Jahr unterhalten wir Arbeitsbeziehungen zwischen der Kommunistischen Partei der DVR und fortschrittlichen Organisationen Venezuelas, Nicaraguas, El Salvadors und anderer Länder. Für uns ist es sehr wichtig, eure Erfahrung im Kampf für Souveränität, im Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit eurer Länder zu verstehen und zu erhalten. Ich bin überzeugt, dass wir einander etwas zu sagen haben, dass wir Methoden und Wege zur Unterstützung unseres gemeinsamen Kampfes gegen den Imperialismus finden werden. Unsere Verbindungen werden dabei helfen, die gemeinsame Front des Kampfes gegen unseren Feind zu festigen, den Imperialismus und Faschismus in welcher Form er auch erscheint, amerikanisch oder ukrainisch. Unsere Verbindungen werden ein Unterpfand der Herstellung freundschaftlicher und gegenseitig nutzbringender Beziehungen zwischen unseren Völkern und unseren Ländern.
Der Faschismus kommt nicht durch! No pasaran!